Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Bürgersprechstunde zur Rehabilitierung von SED-Unrecht in Werdau
Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt am Donnerstag, dem 19.9.2024 von 9:00 bis 17:00 Uhr zur Bürgersprechstunde nach Werdau ein. Die Beratung findet im Rathaus, im ehemaligen Ratskeller (Markt 10-18, 08412 Werdau) statt. Bürgerinnen und Bürger können sich hier über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED- Unrecht und die daran geknüpften Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen informieren. Vor Ort berät Utz Rachowski. Er erläutert die Reha-Gesetze, den Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und beantwortet Fragen zur „Opferpension“, eine Zuwendung für ehemalige Haftopfer. Mit den Ratsuchenden wägt er ab, welcher Weg für eine Rehabilitierung zu beschreiten ist und prüft, ob die nötigen Antrags-voraussetzungen vorliegen. Für die Beratung ist keine vorherige Terminvereinbarung nötig. Unser Bürgerberater ist während der Sprechstunde auch für telefonische Rückfragen unter 03761/ 594-213 erreichbar. An diesem Tag besteht auch die Möglichkeit, Einsicht in die Stasi-Akten zu beantragen. Hierfür wird ein gültiges Personaldokument benötigt. Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Chemnitz beraten zu sämtlichen Fragen der Akteneinsicht. Hintergrund: In der DDR wurden tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt. Manche leiden bis heute unter den Folgen. Die SED-Unrechtsbereinigungsgesetze eröffnen den Weg, rechtsstaats-widrige Verurteilungen aus dem Strafregister zu entfernen, sich vom Makel persönlicher Diskriminierung zu befreien und Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen. Für viele Betroffene wurden ab dem 29.11.2019 die Rehabilitierungsmöglichkeiten deutlich verbessert. Darunter zählen Personen, die in DDR Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen, Durchgangs- und Sonderheimen untergebracht waren, sowie die Opfer von Zersetzungsmaßnahmen des Staatssicherheitsdienstes der DDR und verfolgte Schüler. Unabhängig von der Vor-Ort-Beratung kann auch direkt bei der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unter 0351/ 493-3700 ein Beratungstermin vereinbart werden.