Jugendfeuerwehr der Ortsfeuerwehr Werdau führt 3. Auflage eines 24h-Ausbildungstages durch

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Kürzlich hieß es für 19 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr "Wache besetzen". Für 24h wurde die Sicherheit unserer Stadt in die Hände des Nachwuchses übergeben. Als Highlight und um eine schnelle Einsatzbereitschaft zu gewährleisten übernachtete der Nachwuchs in der Feuerwehr.

Am 30. August 2024, gegen 17:00 Uhr, hieß es Antreten zur Fahrzeugeinteilung und Herstellung der Einsatzbereitschaft. Im Anschluss wurde Quartier bezogen, die Feldbetten in Stellung gebracht und der Liebslings-Schlafnachbar gewählt. Die neu gewählten Gruppenführer übernahmen die ein oder andere koordinierende Aufgabe, kümmerten sich um Ihre Mannschaft, wurden bei Sorgen und Nöten ins Vertrauen gezogen. Ein wichtiger Punkt beschäftigte die neue Einsatzabteilung sehr bald, nachdem die Schlaflager bereit waren. Hunger quälte die jungen Kameraden und Kameradinnen. Diese Not wurde schnell erkannt und eine Meuterei schon in den ersten Stunden, konnte mit Pommes und Nuggets verhindert werden. Nach dem gemeinsamen Essen und abräumen der Tische bliebt etwas Zeit für Freizeit und Verdauung. Die Kinder freuten sich schon auf ein kleines Lagerfeuer mit Stockbrot und Gesprächen mit Ihren Gleichgesinnten, auf die Sie nun auch außerhalb der Dienstzeiten Zugriff hatten. Doch auf einmal ein Gong, eine Durchsage durch die Hallensprecheinrichtung „TMR-Personensuche im Steinpöhlwald“ lautete das Einsatzstichwort - leichte Hektik und Anspannung breitete sich aus, denn mit einem Alarm hatte noch keiner der Kinder gerechnet. Vollalarm für alle Fahrzeuge, eine ältere Dame wurde gesucht, welche zu einem Spaziergang aufgebrochen war und nicht wieder in das nahegelegene Pflegeheim zurückgefunden hatte. Mit Scheinwerfern wurde der Wald rasterförmig abgesucht. Nach ca. 45 Minuten dann Entwarnung, ein Trupp konnte die Dame tief im Wald ausfindig machen. Eine kurze Nachkontrolle durch den Rettungsdienst ergab keinen Hinderungsgrund für die Dame wieder in Ihre eigentliche Unterkunft zurück zu kehren. Die Kinder fuhren wieder zurück zur Wache, holten das Stockbrot am Feuer und die Gespräche nach und konnten eine einsatzfreie Nacht zur Erholung Nutzen. 6:30Uhr Wecken, so der Plan, der ein oder andere Frühsaufsteher benötigte keinen Wecker und so war bereits vor Zeitplan die Nacht für die meisten gegen 6:00 Uhr beendet. Die Nicht-Frühaufsteher waren nun ein wenig verwirrt und mussten herausfinden wer der Typ da im Spiegel ist und warum der einem die Zähne putzt. Gegen Ende der morgendlichen Hygiene lichtetet sich die Umnachtung und der Geisteszustand wechselte zu "Wach". Nach Wach kommt Hunger, also auf zum Frühstücken, aber da kam er wieder, der Gong  „TMR -Türnotöffnung, Hilflose Person in Wohnung“ - Hilferufe wurden in einem leerstehenden Wohnblock in der Ernst-Busch-Straße vernommen. Ein Einsatz für die erste der beiden Gruppen. Mehrere Türen mussten in dem Wohnblock geöffnet werden. Das Erlernte im Umgang mit der Technik zur Türnotöffnung konnte angewandt und vertieft werden.  In einer der geöffneten Wohnungen konnte dann noch eine Person aufgefunden werden und mittels Schleifkorbtrage von der Jugendgruppe nach draußen befördert und an den Rettungswagen übergeben werden. Die zweite Gruppe, die noch auf ein baldiges Frühstück hoffte, wurde nun auch gegen 7:15 Uhr zum Einsatz „THL-1 PKW gegen Krad“ an der Theodor-Körner-Straße gerufen. Hier mussten die Mädchen und Jungen ihr Wissen in der Ersten Hilfe umsetzen. Ein Fahrradfahrer war von einem Auto erfasst und verletzt wurden. Zurück im Gerätehaus wartete erstmal das wohlverdiente Frühstück auf die erschöpften Einsatzkräfte. Ein wenig Freizeit und die Aufgabe die Betten abzubauen füllten nun die Zeit bis 9:00 Uhr. Dann ertönte auch schon der nächste Alarm: „Brand 1 – unklare Rauchentwicklung - Geruchsbelästigung“ in der Zwickauer Straße. Schnell konnte man Entwarnung geben, als vor Ort nur ein nicht ordnungsgemäß zugedrehtes Ventil an einer Gasflasche festgestellt und somit die Geruchsbelästigung beseitigt werden konnte. Mittels Messgeräts wurde ausgeschlossen, dass eine gefährliche Menge Gas freigesetzt und eine Gefahr für die Allgemeinheit entstanden ist. Die Einsatzstelle konnte verlassen werden.  

Wie im Tagesablauf einer Berufsfeuerwehr, stehen auch sportliche Aktivitäten auf dem Dienstplan. Körperliche Ertüchtigung beschäftigte die anderen Mitglieder/innen der Wachabteilung, welche nicht zur unklaren Rauchentwicklung alarmiert waren. Aber auch für die anderen Einsatzkräfte hielt der Tag noch genügend Überraschungen bereit. Alarmdurchsage "Brand 1 – Garage, Gutenbergstraße / Höhe Containerstellplatz" Bereits auf Anfahrt war eine Rauchentwicklung aus dem Objekt wahrnehmbar. Da man noch eine Person in der betroffenen Garage vermutete, stand als erstes die Personensuche an. Bei der Erkundung erfuhr der Einsatzleiter, dass eine weitere Person vermisst wird, welche vor Schreck in ein nahegelgenes Gebüsch verschwunden war. Das vorgefundene Szenario wurde langsam zu groß, für den vor Ort verfügbaren Teil der Mannschaft und so wurde nachalarmiert und die restlichen Fahrzeuge hinzugezogen. Durch den eingesetzten Trupp mit Atemschutz, konnte eine Person in der vernebelten Garage aufgefunden und gerettet werden. Nach den eingeleiteten Suchmaßnahmen vor Ort konnte auch die 2. Person wohlbehalten aufgefunden werden. Eine Nachkontrolle ergab keine weiteren Glutnester und so konnte zurückgebaut und der Rückweg zur Wache angetreten werden. Die Mittagszeit verlief doch recht "ruhig". Auslaufende Betriebsmittel in der Gabelsberger Straße, ein Baum auf einem Dach, ein Verkehrsunfall mit Personenschaden in der Theodor-Körner-Straße und eine Türnotöffnung in der Ernst-Busch-Straße beschäftigen den Nachwuchs. Das Mittagessen zwischendurch und der Personaltausch zwischen den Fahrzeugen waren zur Erholung bitter nötig. Für Verschnaufpausen blieb keine Zeit mehr, als es gegen 15:30 Uhr gleich zu 2 Brandeinsätzen kam. Wieder in einem leeren Wohnblock nutzten scheinbar ein paar windige Gestalten die Ruhe und drangen ein und legten Feuer. Die Brandstifter mussten mittels Drehleiter gerettet werden, da Sie sich selbst den Rückweg abgeschnitten hatten. Eine anschließende Brandbekämpfung konnte schlimmeres verhindern. In der AWO-Wohnstätte für Menschen mit Behinderung war es zur gleichen Zeit zu einem Brand gekommen, mitten in einer Festveranstaltung mussten die Jungen Retter eingreifen. Unter den interessierten Blicken der Bewohner und Besucher konnte das Können der Kids unter Beweis gestellt werden und das Haus gelöscht.

Nach den 11 anspruchsvollen Einsätzen, vielen "Geretteten" und jeder Menge Spaß, waren alle Mitglieder/innen erleichtert, als Sie gegen 18 Uhr von ihrem 24h-Ausbildungstag entlassen wurden.

Ein großer Dank für die Unterstützung unserer Jugendfeuerwehr geht an die Wehrleitung, alle Betreuer, Helfer und auch an die aktiven Kameraden, welche zum Glück unseren Tag nicht unterbrechen mussten, denn in diesen 24h kam es zu keinem realen Einsatz.

Danke

Die Leitung der Jugendfeuerwehr Werdau

 

© René Gentz E-Mail

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