Ein Jahrhundert der Nächstenliebe
Heimstätte Sichem feiert 100 Jahre Bestehen in Werdau
In der heutigen Zeit sehen wir uns einer zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft gegenüber. Viele von uns haben Eltern oder Großeltern, die Unterstützung benötigen, um ihren Lebensabend würdevoll und in Sicherheit zu verbringen. Pflegeeinrichtungen und Heimstätten spielen dabei eine herausragende Rolle. Sie sind nicht nur Orte der Versorgung, sondern auch Rückzugsorte, die den älteren Menschen ein Stück Lebensqualität zurückgeben.
Am 9. Juni 2024 wurde in Werdau ein besonderes Jubiläum gefeiert: Die Heimstätte Sichem beging ihr 100-jähriges Bestehen inmitten einer festlichen Atmosphäre. Bereits im Jahr 1924 begann der Ruppertsgrüner Max Schubert eine bewegende Mission: Er sammelte Geld bei seinen Glaubensbrüdern, um Kranke, Hungernde und Arme zu unterstützen. Sein Ziel war es, eine Heimstätte für sie zu errichten, und anfangs dienten ausgediente Eisenbahnwaggons als Unterkünfte. Doch im Juni 1925 zerstörte ein verheerender Brand alles. Dank der großzügigen Spenden konnte der Aufbau jedoch wieder ermöglicht werden. Die Grundsteinlegung für das neue Haus "Abendfrieden" im Mai 1993 legte den Grundstein für das weitere Wachsen der Einrichtung. Zwei Jahre später konnte der Neubau eingeweiht werden. Heute beherbergt die Einrichtung 84 Bewohnerinnen und Bewohner, von denen die Älteste in diesem Jahr ebenfalls ihren 100. Geburtstag feierte.
Zum Festtag gab es einen bewegenden Gottesdienst, musikalische Darbietungen und ein buntes Programm für Jung und Alt. Die Feierlichkeiten wurden von Pfarrerin Virginas und Johannes Engel, Vorstand der Diakonie Westsachsen, geleitet. Johannes Engel, Vorstand der Diakonie Westsachsen, lobte die Mitarbeitenden als Herzstück der Heimstätte Sichem - „Pflegekräfte sind nicht nur Fachleute; sie sind oft auch lebenswichtige Begleiter, die im Alltag helfen. Durch ihre empathische Art schaffen sie eine vertrauensvolle Beziehung, die es den Senioren ermöglicht, ihre Herausforderungen offen zu besprechen und zu überwinden.“
Auch Oberbürgermeister Sören Kristensen ließ es sich nicht nehmen im Nachgang dem Heim zum Jubiläum einen Geburtstagsbesuch abzustatten und überreichte Dankbar das Werdauer Herz – „Die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Pflegeeinrichtungen ist nicht nur eine Frage des individuellen Wohls, sondern auch des Gemeinwohls. Sie fördern die Gesellschaft als Ganzes, indem sie die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt stärken. Vielen Dank für ein Jahrhundert voller Nächstenliebe in Werdau“, so das Stadtoberhaupt.