„Anna Politkowskaja (1958 – 2006) – Leben und Engagement einer Unerschrockenen“

Seminar und Diskussion mit Wolfram Tschiche

„Anna Politkowskaja (1958 – 2006) – Leben und Engagement einer Unerschrockenen“

„Anna Politkowskaja (1958 – 2006) – Leben und Engagement einer Unerschrockenen“
Seminar und Diskussion mit Wolfram Tschiche

Werdau. Am Samstag, den 20. April 2024 von 10.00 bis 16.00 Uhr geht es im Martin-Luther-King-Zentrum um „Anna Politkowskaja (1958 – 2006)“. Wolfram Tschiche lädt in diesem Seminar dazu ein, über die aufrechte und unerschrockene Journalistin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin zu diskutieren. Anna Politkowskaja wurde am 7. Oktober 2006 im Aufzug ihres Wohnhauses in Moskau durch mehrere Schüsse ermordet. Ihr gewaltsamer Tod hat seine Vorgeschichte in ihrer Tätigkeit als Journalistin bei der ‚Nowaja Gaseta‘ und als Autorin von Büchern, die in Russland nicht verlegt wurden.
Anna Politkowskaja beharrte hartnäckig auf Presse – und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Dabei enthüllte sie in ihren öffentlichen Verlautbarungen, Reportagen und Büchern Wahrheiten, die Putins autoritäres Regime fürchtete. Sie recherchierte und berichtete über Themen, vor denen die Mehrzahl der russischen Journalisten zurückschreckte: Korruption, menschenunwürdige Politik, Machtmissbrauch, Gewaltherrschaft sowie militärische Übergriffe auf die Zivilbevölkerung. Politkowskaja berichtete furchtlos über den Tschetschenienkrieg, indem sie sechs Jahre lang fast jeden Monat in das Kriegsgebiet fuhr, um Informationen aus erster Hand zu sammeln. Dabei schilderte sie die Brutalität der russischen Soldaten sowie die Schandtaten der russischen Armee und des Geheimdienstes, aber auch die Verbrechen tschetschenischer Kämpfer. Dies führte dazu, dass sie sich auf beiden Seiten Feinde machte.
Dafür, dass sie sich mit offenem Visier in die russische Politik unter Putin einmischte, wurde sie von russischen Politikern, Geheimdienstlern, Militärs und der staatshörigen Presse beschimpft, verleumdet, bedroht und verhört. Sie erhielt Morddrohungen und überlebte eine Vergiftung nur knapp. Durch ihre internationale Bekanntheit fühlte sie sich aber sicher: „Ich glaube nicht, dass mir etwas passieren wird. Ich bin zu berühmt und falls ich doch getötet werde, weiß jeder warum“, äußerte sie einmal gegenüber einer Freundin.
Bezogen auf ihren Tod kann begründet vermutet werden, welche Hintermänner für den bis heute nicht vollkommen aufgeklärten Mord verantwortlich sind: Kreaturen aus dem Dunstkreis des Putin-Regimes.

Wolfram Tschiche, Jahrgang 1950, ist Theologe, Philosoph und Publizist. Er engagiert sich in der Jugend- und Erwachsenenbildung und Bildungsarbeit. Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich mit Ihren Fragen und Diskussionsbeträgen an dieser Veranstaltung zu beteiligen. Der Eintritt ist frei.

 

Service:
Martin-Luther-King-Zentrum Werdau, Stadtgutstraße 23, Tel. 03761-760284, https://www.martin-luther-king-zentrum.de, Samstag, 20.04.2024, 10.00–16.00 Uhr, Seminar und Diskussion „Anna Politkowskaja (1958 – 2006) – Leben und Engagement einer Unerschrockenen“ mit Wolfram Tschiche, Eintritt: frei

© Anja Kurze

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